Es ist wieder so weit: die Sonne ist aus dem Winterurlaub zurück, die Blumen blühen, die Bäume ergrünen. Für viele ist das der Startschuss zum Frühjahrsputz: das Haus wird gründlich gereinigt, Fenster geputzt, alles auf Vordermann gebracht.
Nutzen Sie die Gelegenheit, auch Ihre IT-Landschaft gründlich zu durchforsten. Es gibt viele Möglichkeiten, dafür zu sorgen, dass Ihre Computer länger genutzt werden können, schneller arbeiten, weniger Datenmüll erzeugen:
Staubwischen
Staub verschlechtert die Luftzirkulation im Computer. Eine dicke Schicht Staub auf Prozessorkühlkörpern oder in der Mechanik des Prozessor- oder Grafikkartenlüfters kann den Hitzetod der Komponente verursachen. Ob Prozessor, Festplatte, Grafikkarte: elektronische Schaltungen leben länger, je kühler sie bleiben. Nicht umsonst tun Rechenzentren alles, um die Serverräume möglichst kühl zu halten.
Computer und Notebooks sammeln durch die Lüfter zur Kühlung von Netzteilen, Prozessoren und Grafikkarten oft eine dicke Schicht Staub im Inneren an. Manchmal kann man das schon an Staubflocken in den Lüftungslöchern eines Computergehäuses sehen.
Hier dürfen Sie das Wort „Frühjahrsputz“ also wörtlich nehmen: Wer den Staub jährlich einmal entfernt, kann das Leben seines Computer verlängern. Das bedeutet natürlich, dass das Computergehäuse geöffnet werden muss. Das sollte ein Fachmann machen, damit nicht beim Versuch z.B. durch statische Aufladung elektronische Bauteile zerstört werden.
Wenn Sie Staub an den Lüftungslöchern des Computer von außen erkennen können, ist ein Frühjahrsputz wirklich angesagt.
Datenmüll entsorgen
Klar: Festplatten sind heute riesig. Aber auch die größte Festplatte kriegt man voll. Das gleiche gilt für den Firmenserver. Wenn alle alles und jedes speichern, ist auch der irgend wann voll. Da ist es nicht verkehrt, einmal im Jahr die angesammelten Daten darauf zu überprüfen, ob Daten gelöscht werden können. Natürlich nehmen Sie vorher eine vollständige Datensicherung auf externen Datenträgern vor, um im Notfall Dateien auch wiederherstellen zu können. Aber Sie sichern Ihre Daten ja sowieso regelmäßig, nicht wahr?
- Löschen Sie – nach Durchsicht – den Spam-Ordner ihres Mailprogramms. Die meisten Mailprogramme bieten auch an, die Mail-Ordner zu komprimieren, Thunderbird z.B. fragt nach Erreichen einer bestimmten Größe selbständig danach.
- Löschen Sie – nach Durchsicht – den Mülleimer des Mailprogramms (Achtung: beachten Sie Aufbewahrungspflichten für Geschäftsdokumente!)
- Leeren Sie den System-Papierkorb nach Durchsicht des Inhalts
- Brauchen Sie von Projekt XY noch alle Arbeitsversionen oder reicht die Schlussfassung? Löschen Sie unbenötigte Zwischenstände und temporäre Kopien, die von der Software angelegt wurden und nicht mehr benötigt werden.
- Löschen Sie z.B. mit der „Datenträgerbereinigung“ von Windows Temporäre Internet-Dateien und andere Temporäre Dateien
Wenn Sie wissen wollen, wo die Datenberge versteckt sind, helfen Programme wie TreeSize, WinDirStat oder FolderSize unter Windows oder Baobab unter Linux. Mit ihnen bekommt man schnell einen Überblick und findet schneller heraus, wo man mit wenig Aufwand viel Platz frei machen kann.
An die Datensicherung vor der Löschaktion haben Sie ja gedacht, nicht wahr?
Überflüssige Programme entfernen
Ihr Computer wird immer langsamer? Aber ein Virus, Trojaner oder Wurm ist es nicht? Vielleicht laufen einfach zu viele Programme im Hintergrund? Mancher Hardwarehersteller liefert auf seiner Treiber-CD nicht nur die Treiber, sondern auch alle möglichen Programme mit aus, die oft nicht wirklich benötigt werden. Auf viele Installationsprogramme installieren neben dem eigentlich gekauften oder herunter geladenen Produkt oft noch dieses oder jedes kleine Tool, weil diese für sie Werbeeinnahmen generieren oder weil der Hersteller es für sinnvoll hält. Aber vielleicht haben Sie ja vor einiger Zeit auch verschiedene Programme ausprobiert und benötigen sie gar nicht mehr.
Deinstallieren sie alles, was sie wirklich nicht brauchen. Unter Windows können Sie das in der Systemsteuerung unter „Programme und Features“ tun, in jüngeren Windows-Versionen heißt es „Apps & Features“. Vorsicht bei Programmpaketen, deren Bedeutung Ihnen nicht klar ist! Meist löst eine kurze Recherche im Web das Rätsel.
Auch hier gilt natürlich: Sie haben vorher eine vollständige Sicherung gemacht, damit Sie im Zweifelsfall wieder zurück können.
Was Sie noch tun können:
- Überprüfen Sie, ob Ihr Virenscanner noch aktuelle Vireninfos nutzt und automatisch aktualisiert; aktualisieren falls nötig von Hand.
- Überprüfen Sie, ob Sie die aktuelle Version Ihres Webbrowsers (Firefox, Chrome, Edge, Opera usw.) verwenden. Aktualisieren Sie ihn, falls möglich.
Wenn Sie Fragen haben, sprechen Sie uns an!
Ihr Plenge-Team
Bildquelle(n):
- Krokusse: 3268zauber [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons
- Staubiger PC: Plenge GmbH System Service
- Screenshots: Plenge GmbH System Service